Zurück zu den Arbeiten
von Thomas Ritter
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*1955 in Höxter
1975 - 1978 Studium an der Pädagogischen Hochschule in Hannover
1984 - 1989 Studium der Freien Kunst an der Fachhochschule Hannover
1989 - 1998 Lehrauftrag an der Universität Hannover für Akt- und Figurenzeichnen

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Auf allen internationalen Kunstmessen vertreten.
Lebt und arbeitet in der Nähe von Hannover und in Västergotland/Schweden

Landschaft und Mensch - Natur und Figur - im Werk des Malers Thomas Ritter

"Ich suche mich mit der Natur zu verbünden, nicht sie nachzuahmen" George Braques Gedankensplitter des Künstlers zu seinen Arbeiten: Was treibt mich immer wieder zur Malerei? Es ist die Sucht, immer wieder etwas Neues zu schaffen, aus dem Fundus meiner inneren Bilder zu schöpfen, so lange bis mich das Bild "anspringt" und sagt, jetzt ist es gut,
laß mich so. Dieses Laueren, dieser Inszenierung der Situation, die es ermöglicht, dem Bild eine Richtung oder eine Wendung zu geben, immer wieder bereit, das Angelegte zu zerstören.
Dafür braucht es Musik, manchmal geradezu meditatives Vorspiel, eine Konzentration, die auf den entscheidenden Punkt gerichtet ist, und es bedarf einer Intuition, die nahezu unbewußt wirkend mich die richtigen Handgriffe tun läßt. So klar meine Bilder aussehen mögen, so spielt doch der Aspekt der Zerstörung eine wichtige Rolle,
das Sich-gehen-lassen, auch das Unbewußte.
Da versuche ich ganz bei mir zu sein, im Einklang und angetrieben von Musik.
Dann setze ich Farbhiebe, da ist nur Emotion, Mut, Wut und Zerstörung.
Das sind Phasen höchster Anspannung und Konzentration: Spachtel, Wischlappen, Farben, Öl, Wasser - alles muß erreichbar sein,alles muß seinen Platz haben.
Da geschieht etwas ohne meine Steuerung, ohne bewußtes Wollen, da wird Malerei so etwas wie Pinselausdrücken. Das Bild ist wie eine Spitze des Eisberges.
Darunter liegt alles, was mich ausmacht. Meine Art mit mir und den Dingen umzugehen, meine Neugier, mein Individualismus, meine Konfliktbereitschaft, meine Aggressionen, meine Schweigsamkeit, meine Unsicherheit.
Das alles bestimmt mein Handeln und bestimmt die Art, wie ich male. Und natürlich die ganzen Bildeindrücke,
die sich in den letzten Jahrzehnten mir eingeprägt haben.
Bilder von Derain über Monet, den amerikanischen Abstrakten, wie Motherwell, Frankenthaler aber auch Pollock,
auch de Staèl, Schumacher, Nay, Appel.
Und da sind die Bilder und Eindrücke, die mich immer wieder faszinieren: Schatten, Abenddämmerung, Nebel,
die Übergänge von Licht zur Dunkelheit, das Unklare.
Wenn die Wolken im Tal kleben, wenn morgens der See im Nebel liegt,
der Horizont verschwimmt...
das ist meine Bildwelt.

THOMAS
RITTER