Zurück zu den Arbeiten
von Olga Sokoloff
Zurück zu den Künstlern

“Blitzlichter eines Zeitgefühls“
Archivieren von Zeit - Momentaufnahmen oder, was vom Tag verbleibt

In unserem zeitgenössischen Bewusstsein ist heute alles vorhanden, wir verfügen, über mehr als 2000 Jahre an biologischem und intellektuellem Werden. Jahrtausende menschlichen Ausdrucks und Lebensformen aller Völker sind uns vertraut. Diese Simultanität sagt uns: Unsere Wege sind zwar bereits ausgetreten, aber durchaus nicht am Ende der Evolution.

Olga Sokoloff  - Jahrgang 1938 - deutsch-russischer Abstammung. arbeitet und lebt nun wieder in der Nähe von Stutttgart, nachdem sie für einige Jahre am Kap der guten Hoffnung lebte.
Freischaffend tätig arbeitet sie, seit über 40 Jahren zum Thema: “Archivieren von Zeit“ oder
zum Thema „Spurensicherung meiner Zeit“.

Zeitungen und Magazine sind Informationsträger, enthalten die neuesten Botschaften, Meldungen, Meinungen, und Interviews,  alles, was Ereignis ist oder dafür gehalten wird, aus dem unmittelbaren Tagesgeschehen.
Wobei das Heute, das Gestern durch immer neue Abscheulichkeiten, zu erschlagen versucht. Immense Fluten, an gedruckter Information überschwemmen den Globus täglich aufs Neue.
Diese Gleichzeitigkeit, dieser verwirrenden Unmengen an Informationen der Medien, überfordern und erschlagen zugleich. Man muss sich nur, den Aushang eines Zeitungskiosk bewusst vor Augen führen, in welcher Wahllosigkeit diese Titelseiten Mord und Totschlag, Katastrophen, politische Ereignisse, Kunst und Kitsch, Sex oder Sport gleichzeitig herausschreien; gepaart mit dem aufdringlichen Lärm von Werbung und Reklame. So steht man völlig unberührt, emotionslos davor und empfindet im Prinzip gar nichts. Gerade dieses unbeteiligt sein, diese Gleichgültigkeit ergibt diesem Hervorbringen das Schockierende.

Für Olga Sokoloff  gilt diese Materie als lebendig und kann deshalb umgewandelt werden. Der Reiz für sie besteht darin, aus diesem inflationären Chaos, etwas Neues, etwas Systematisches zu arrangieren, indem sie diese altgewohnte Ordnung zerstört um eine Neue zu erfinden.
Vom Maximum an Informationsflut, reduziert auf ein Minimum - differenziert auf einen Gedankensplitter
Es sind die realen Dinge selbst, die durch Auswahl, Isolierung und Arrangement „ neu“ zum Sprechen gebracht werden. So entstehen, aus in sich unzusammenhängenden Details und der sarkastischer Entdeckung des Banalen, optische Effekte mit dem Ziel, das Material durch ein neues Arrangement aus sich heraus, zu einer ästhetisch und optisch interessanten Aussage zu veranlassen.

Mit der Akribie eines Archäologen, legt sie Spuren, Abdrücke, Facetten und Fragmente frei. Spuren und Sinnbilder der Ereignisse, Geschichtsbewusstsein als eine distanzierte Form der kollektiven
oder persönlichen Erinnerung. Indem dieses vorgefundene Stück,banaler Wirklichkeit, aus seiner Herkunft als Massenware, in den Rang des Mythos erhoben wird.
Durch diesen so gewonnenen kulturellen Wert, kann die Künstlerin, ihre Vorliebe für das Objekt rechtfertigen. Sie wählt nicht nur nach zeitgeschichtlichen Wert, sondern auch nach Ereignis- und Erinnerungswert aus und führt uns damit stets  in die Vergangenheit, konfrontiert den Rezeptienten, mit einer neuen Form des „Gedenkens“ oder ein aktives „sich-erinnern“, ein  „nicht-vergessen“  eine zeitgenössische Form von „Vanitas“ von jeglichem Pathos befreit.So verbleiben nur noch Momentaufnahmen, Blitzlichter eines Zeitgefühls, Melancholie oder gegenstandslose Trauer.
Durch dieses verbleibende Minimum an Information, entstehen die Bilder automatisch im Kopf.
Die verwendeten, billigsten Materialien, schöpfen gerade aus ihrer Armut heraus unglaublich viel Kraft und Aussage und es ist dabei wirklich mehr als nur faszinierend, dass es sich dabei jeweils, um eine komplette Ausgabe einer Zeitung oder eines Magazins handelt.

Zeitung/Magazin dienen als Grundlage für die Anthropologie ihres Schaffens.
Mit dem naheliegenden Mittel der Collage, indem aus Seite für Seite diese Verschnürungen mit evokativen Wirklichkeitsfragmenten im Sinne des abstrakten Expressionismus entstehen. Durch die Umformung, in eine
„Art visuell“ oder „Art Intellektuell“ oder Stilleben der Avantgarde.

Fazit:
Wir haben mit unserem zeitgenössischen Lebensentwurf und unserer Art zu leben,  
die Kulturen der Welt weitgehend zerstört, aber das Tote lebt im Gewebe des Lebendigen weiter –
und wirkt.

Ausstellungen:

Cape Town: Gallery Tendency
Amsterdam/Naaden: Galerie Groll
Sindelfingen: Galerie Tendenz und Mercedes Benz AG
Böblingen: Galerie Tendenz
Bayreuth: Galerie an der Staddtkirche
Madrid: Art Fair ARCO mit Galerie Tendenz
Düsseldorf: Art Fair mit Galerie Tendenz
Cape Town: BMW AG / Auto Atlantic
AIDA aura  -

Arbeiten im öffentlichen Besitz:

- Verlag Wirtschaft regional, Stuttgart
- Mercedes Benz AG, Sindelfingen
- SAP AG, Walldorf
- Chris Barnard Foundation/City Hospital, Cape Town
- KREISZEITUNG Böblinger Bote, Böblingen
- Königl. Hoheit Königin Beatrix der Niederlande, Den Haag

Arbeiten in Sammlungen & Privatbesitz:

Stuttgart, Solingen, Sindelfingen, Bayreuth, Hamburg, Heilbronn, Pforzheim/Germany
Cape Town/South Africa
Amsterdam/Niederlande,
Edinburgh/Scotland,
Buenos Aires/Argentinien,
Wien/Austria


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